Farbgestaltung in der Küche:
Drei Farben sind genug
Die Küche ist in, sie ist das Herz der Wohnung
– schon alleine, weil z. B. 76 Prozent der Deut-
schen in der Küche frühstücken. Sie ist unver-
zichtbar, als Funktionsraum zum Kochen,
aber auch als zentraler Treffpunkt für Familie
und Gäste.
Ein so beliebter Raum braucht eine anspre-
chende Farbgebung. Das betrifft nicht nur
die Wände, sondern auch die Möbel an sich.
Denn eine Küche hat mehr sichtbare Möbel-
fronten als eine Wohnwand oder ein Schlaf-
zimmerschrank. Hinzu kommen die elektri-
schen Geräte, die sogenannte Weiße Ware,
bestehend aus Kühlschrank, manchmal
Waschmaschine, und die elektrischen Koch-
geräte wie Backofen, Kochfeld, Mikrowelle,
Dampfgarer, Toaster etc. Heute werden alle
Möbel und auch alle Geräte in den unter-
schiedlichsten Farben angeboten. Doch bei
der Auswahl ist Vorsicht geboten, denn ein
Zuviel an Farbigkeit kann erdrückend wirken,
während ein Zuwenig den Raum schnell ste-
ril und kühl wirken lässt.
Die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche
e.V. (AMK), hat sich die aktuellen Farbtrends
bei der Küchengestaltung einmal genauer
angesehen und gibt Tipps und Hinweise für
eine harmonische und vor allem dauerhaft
angenehme Farbgestaltung.
Farben wirken Wunder. Ob bewusst wahrge-
nommen oder unbewusst gespürt, Farben
umgeben uns ständig. Der Wunsch der Kun-
den nach knalligen Möbelfarben hat seinen
Höhepunkt noch nicht erreicht. Das aktuelle
Möbelangebot bietet daher eine starke und
vielfältige Farbpalette vor allem aus dem ein-
farbigen Farbspektrum. Farbpsychologen
sind sich einig: Wenn kräftige Farben beliebt
sind, liegt Optimismus in der Luft und meist
geht es wirtschaftlich bergauf.
Grau bis Schwarz
Die Farbtrends bei Küchenmöbeln umfas-
sen derzeit vor allem Töne aus dem Grau-
Bereich. Hellgrau, Betongrau, Industriegrau,
Mausgrau, Dunkelgrau, bis hin zu Schwarz,
stehen in den Produktionshallen der Indus-
trie literweise bereit zum Abruf. Schwarz ist
eine sogenannte unbunte Farbe. Sie wirkt
vor allem elegant und ob man es glauben
mag oder nicht, sie ist unauffällig. Gerade
bei Objekten des Luxus lässt der Verzicht
auf Farbe den Luxus selbstverständlich er-
scheinen, wie auch zum Beispiel bei kostba-
ren schwarzen Limousinen. Schwarz ist Ele-
ganz ohne Risiko. Viele Kunden wollen das
noble Schwarz und unterstreichen damit
die dezente Wertigkeit ihrer neuen Küche.
Schwarz kommt in Fronten, bei Beschlägen,
im Schrankinneren aber auch als Keramik-
spüle vor. Beim Farbton Grau liegt der Fall
etwas anders. Schon ein sehr helles Grau
wirkt nicht so kühl wie ein hartes Weiß.
Grau wirkt außerdem stets elegant und ist
pflegeleichter als Weiß. Es lässt sich sehr
gut mit warmen Holztönen beispielsweise
von der Küchenarbeitsplatte kombinieren.
Gerne werden heute auch Frontmaterialien
und Farben miteinander kombiniert. So
mutet im Oberschrankbereich warmes
Kirschbaumfurnier sehr gut mit lackierten
grauen Fronten im Unterschrankbereich an.
Dazwischen eine gläserne Rückwand statt
eines traditionellen Fliesenspiegels mit
zum Beispiel einem frischen blattgrünen
Uniton und schon sind drei verschiedene
Farbfamilien im Einsatz, die zusammen har-
monieren.
„Alle guten Dinge sind drei“ gilt insbesonde-
re auch bei der Auswahl von großformatigen
Farbflächen. Ähnlich wie bei der Auswahl
bunter Bekleidung wirken zu viele Farben
bekanntlich unruhig und überladen. Drei Far-
ben hingegen sind reizvoll für das eigene
Auge und die Wahrnehmung der anderen.
Diese alte Faustformel sollte also unbedingt
auch bei der Farbgestaltung von Räumen,
insbesondere solchen Räumen mit großen
Möbelfronten, beachtet werden.
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